Freiheit

Ei – Taube – Stacheldraht. Drei Bilder, die assoziativ miteinander verknüpft sind und eigens für die Ausstellung „Reformation und Freiheit“ angefertigt wurde, die am 25. Januar in Hannover eröffnet und bis 2. März im Foyer des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover) zu sehen sein wird. Die Ausstellung ist eine Initiative des Illustratorennetzwerkes Hannover und neben mir stellen weitere sieben Künstlerinnen und Künstler aus Hannover und Umgebung aus. Dies sind Christina Vera-Eick, Susanne Eisermann, Anna Hammer, Evelyn Neuss, Anja Rommerskirchen, Thomas Rudat und Bernd Struckmeyer.

Was hat ein Ei mit einer Taube zu tun? Das ist einfach: Vögel schlüpfen aus Eiern. Und was hat die Taube mit dem Stacheldraht zu tun? Die weiße Taube als ein Symbol des Friedens trifft hier auf den Zaun als ein Symbol für Abgrenzung, Krieg, Zerstörung. Da wären wir wieder beim Ei, das gesehen werden kann als eine Welt, die zerstört werden muss, um eine neue zu erfahren. Nur indem die Taube das Ei zerstört, kann sie ihre Flügel ausbreiten und jeden Zaun überwinden, sei er aus Stacheldraht oder mental.

Der Zaun als physische Manifestation gedanklicher Barrieren ist in der Flüchtlingskrise gegenwärtig, zu Zeiten Martin Luthers waren Widerstände aber ebenso virulent. Seiner Reformbewegung kam die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um 1440 entgegen, denn erst der Druck mit beweglichen Lettern ermöglichte die weite Verbreitung seiner Bibelübersetzung. Um hieran zu erinnern, sind die drei Bilder Ei  – Taube – Stacheldraht in klassischer Hochdrucktechnik ausgeführt.

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