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Fliegen-Pilze

Der Bindestrich ist hier durchaus ernst zu nehmen, sind auf den Bildern doch keine gewöhnlichen Fliegenpilze zu sehen, sondern tatsächlich Fliegen-Pilze. Wie man anhand meiner letzten Beiträge, etwa der Fliegenpilz-Transformation und ihrer Fortsetzung, verfolgen kann, haben es mir diese eukaryotischen Gewächse angetan und erscheinen nun in einer Metamorphose mit ihrem namensgebenden Tier. Angeblich hat man in gezuckerter Milch eingelegte Fliegenpilze früher dazu verwendet, um Fliegen anzulocken – das Gift hat dann das seinige getan… oder auch nicht, denn wie es auf der Website des Verbands Deutscher Naturparks heisst, „werden die Fliegen aber nur betäubt und können, nachdem das Gift seine Wirkung verloren hat, wieder weiterfliegen.“

Um nun wieder auf die Bilder zurückzukommen: Das Papier habe ich selbst geschöpft und hierbei direkt im Schöpfungsprozess – man beachte die schöne Doppeldeutigkeit – den Hut der Pilze geformt. Nach dem Trocknen entstanden dann diese drei Zeichnungen mit Fineliner direkt auf dem Papier – ohne jede Vorzeichnung! Während ich in den letzten Jahren meinen halb analogen, halb digitalen Workflow perfektioniert habe, bei dem ich jedes Detail akribisch nachbearbeiten konnte (digital geht das ja…), habe ich mich hier vollkommen treiben und dann selbst vom (zugegebenermaßen etwas eigenartigen) Ergebnis überraschen lassen.

Fliegen-Pilz_01_Blog

Fliegen-Pilz_02_Blog

Fliegen-Pilz_03_Blog

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Der Transformation zweiter Teil

Vor einigen Wochen hatten Künstlerinnen und Künstler im Göttinger Umland ihre Ateliers für ein Wochenende lang geöffnet und ich habe hierbei einen Papiermacher in Asche kennengelernt: Andreas Kulpe. Da ich in den letzten Jahren zunehmend digital gearbeitet habe, hat mich die Haptik und Materialität der selbstgeschöpften Papiere sofort gefangen genommen. Ein rot eingefärbtes Spargelpapier – Papier aus echtem Spargel! – hat mich besonders in seinen Bann gezogen… faserig, löchrig… gesehen, gefühlt, gekauft und die Fliegenpilze weiter transformiert. Ihre Hüte bestehen nun aus dem roten Papier und die weißen Flocken sind indirekt dargestellt durch die Löcher im Papier. Seht her und fühlt es!

Pilzschnecke_Blog

Schneckenpilz_Blog

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Fliegenpilz-Transformation

Fliegenpilze sind giftig und wunderschön. Vor längerer Zeit habe ich Giftpilze gezeichnet, mit Bleistift, und beim tristen Herbstwetter bekam ich Lust, mit diesen Bildern weiterzuarbeiten. Dafür habe ich die Bleistiftzeichnungen zum Ausgangspunkt genommen, um eine lineare Zeichnung mit einem Fineliner anzufertigen. Auch die zeitanzeigende Schnecke der Küchenuhr habe ich ‚linearisiert‘ und Pilze und Schnecken schließlich digital zu einem in sich homogenen Bild zusammengefügt. Auf diese Weise wurden die Pilze nicht nur zeichnerisch transformiert, sondern auch inhaltlich: Die Schnecken erwachsen aus dem Pilz bzw. bildet der Pilz ihr Gehäuse.

Schneckenpilz:

Pilz01

Pilz03

Pilzschnecke:

Pilz02

Pilz04

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Alice in Advertising (without Alice)


Als ich im Urlaub Skizzen von Treibholz (s.u.) angefertigt habe, um nicht aus der Übung zu kommen, kam mir die Idee, dass es witzig aussähe, wenn ein kleines Mädchen auf einem der vertrockneten Äste säße und dieser in der Vorstellung des Betrachters folglich entweder zu einem massiven Baumstamm anwüchse oder aber das Mädchen als enorm geschrumpft wahrgenommen werden würde. Das Mädchen hieße dann natürlich Alice, denn jeder kennt die Geschichte Alice in Wonderland, in der Alice von verschiedenen Pilzen kostet, um wieder ihre normale Körpergröße zu erlangen. Diese Pilze habe ich in meinen Bildern zu einer leckeren Fliegenpilzseife und einem ebenso schmackhaften Schwefelkopfspülmittel uminterpretiert. Willkommen in der Werbewelt! Aber wo ist Alice geblieben? Hat sie nicht mehr ins Bild gepasst? Oder ist sie einfach zu sehr geschrumpft?