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What makes a helpful visualization?

Today I would like to show that visualizing results with gephi can be helpful but that not every kind of visualization algorithm implemented in gephi matters for gaining more insight. Helpfulness depends on what you would like to show! So let’s have a closer look on my use case for that!

As you may know, I write my PhD thesis about multiscreen installations. One of my favorite examples is THE HOUSE – a work of the finnish artist Eija-Liisa Ahtila that exists in two versions: a single screen version for presentation in the cinema and a multiscreen version with three projections for presentation in the gallery or museum space. Her distribution strategy opens up a lot of questions, all about what’s the difference between the two versions.

Single screen and multiscreen version have the same length (around twenty minutes). That means if you have three instead of one screen you can show three times as much. The question raises: Which of the images used in the single screen version are popping up again in the multiscreen version? And in particular: On which screen they do that?

Kanalvergleich_Übersicht_unten_zugeschnitten

Having extracted the first scene (around one minute: 1742 frames) I came to a unique result with help of Daniel Kurzawe and his application of an automatic image recognition algorithm (that is a topic for itself – paper coming soon): Most images of the single channel version reappear on the middle screen of the multiscreen version!

Using Fruchtermann-Reingold for visualizing our result I got a visualization that shows what I would like to show:

Kanalvergleich_Fruchtermann-ReingoldThe 1742 images of the single screen version (white dots) are either connected with the left, middle or right screen node (reddish dots) or aren’t connected to anything. Left, middle and right screen node grow with the number of connecting lines. The thickness of those edges again depends on how much the images resemble to each other (that’s because of our image recognition algorithm doesn’t say similiar/not similiar but gives a degree of similiartiy).

In another way also YifanHu shows the dispersion but for my flavor it is too remindful of a bacteria culture in a petri dish:
Kanalvergleich_YifanHu2

And last but not least some other visualizations I generated with gephi that are beautiful in a special sense but don’t own explanatory power because details got lost or their alignment seems too random:

 

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Pendelbaum (Teil I)

Es gibt Spaziergänge, die lange nachwirken. Vergangenen Winter habe ich zusammen mit Alex einen solchen Spaziergang entlang der Isar unternommen. Wir haben viel geredet, die Dinge gedreht und gewendet, waren auf der Suche nach grundlegenden Prinzipien, die die Forschung, das Leben, die Kunst bestimmen. Inspiriert hiervon ist ein kurzer Text entstanden, eine Geschichte, die danach verlangt hat, illustriert zu werden. Die Zeichnung ist nun, fast ein Jahr später, endlich fertig – und damit auch der Blogeintrag. 

Pendelbaum

Die ewige Suche nach dem Kern ist es, die Zarah schon ihr ganzes Leben lang begleitet, die sie einerseits fesselt, gebunden hält, andererseits immer wieder weiterziehen lässt, nur um sie letztlich immer wieder dieselben Strukturen entdecken zu lassen. Zarah ist Wissenschaftlerin. Sie liebt es in die Tiefe zu dringen, um das zu finden, was jenseits dessen liegt, an dem sie gerade arbeitet. Das ist es, was sie antreibt, aber auch so unglücklich macht. Ein Ankommen gibt es in diesem Denken nicht. So treibt es sie immer weiter. Sie überwindet die Grenzen ihrer eigenen Disziplin, weitet sie aus, zieht Parallelen zwischen den Dingen, und sieht, dass alles Eins ist.

Zarah nimmt die Grenzen zwischen den Disziplinen nicht als Grenzen wahr, sondern als Aufforderung zu deren Überwindung. Grenzen, denkt sie, werden allein aus dem Grund geschaffen, um einen Bereich abzustecken, um ihn übersichtlicher zu machen. Es ist ein Armutszeugnis, das die Beschränktheit menschlichen Denkens aufzeigt, denn diese Grenzen versperren die Sicht auf das, was allen Bereichen gemeinsam ist. Sie verschleiern, dass alles Eins ist.

Auf einem ihrer Spaziergänge mit Eins-Null spricht Zarah mit ihm darüber, dass alles miteinander verbunden ist. Auf diesen Gedanken sind schon viele Menschen gekommen, stellen sie fest, und doch scheint es so, als müsste jeder aufs Neue auf diesen Gedanken kommen, ihn in sein System integrieren, seine eigenen Begrifflichkeiten finden. So kommt es, dass jede Kultur, jede Wissenschaft andere Termini nutzt und es nur schwer zu einem Austausch kommt. In Zarah flackert deshalb für einen kurzen Augenblick die Idee auf, alle diese Begrifflichkeiten zu kartieren, um aufzuzeigen, dass die Menschen alle von der gleichen Sehnsucht getrieben werden, aber sie nur wenige in Worte zu fassen vermögen. Eins-Null ist gut darin, Dinge in Worte zu fassen. Die Worte werden im Laufe des Gesprächs zu einem Bild, zu einem Bild eines Baumes, das Zarah zeichnet. Es zeigt, dass alles Eins ist.

Der Baum ist riesig. Beginnt man damit, sich in ein neues Gebiet einzuarbeiten, dann greift man nach einem kleinen Zweig und begreift schon bald, dass es in diesem Gebiet nicht nur diesen einen Zweig, sondern eine schier unüberschaubare Anzahl solcher kleinen Zweige gibt, und fragt sich, wie diese miteinander verbunden sind. Hangelt man sich von Ast zu Ast, gewinnt man allmählich Orientierung, nimmt einen Standpunkt ein und baut sich gleichsam ein Nest, fest verankert zwischen zwei Astgabeln. Diese Position gilt es fortan zu verteidigen. Auf seinen Ausflügen kommt man mit anderen Nestbauern in Berührung, man tauscht sich aus, spinnt Kontakte, so dass Querverbindungen entstehen, fragil, spinnwebengleich. Man begreift immer mehr, wagt sich weiter in das Dunkel der Krone vor bis die Äste dicker werden und zu einem Stamm zusammenlaufen. Es gilt den Stamm hinab zu rutschen, hin zu den Wurzeln. Sie führen in das Zentrum, das alles verbindet. Dort endlich angekommen, erkennt man, dass alles Eins ist.

Im Kern herrscht Ruhe, aber auch Stillstand. Dort zu verweilen bedeutet den Tod. Man kann sich dort ein wenig ausruhen, doch dann gilt es Neuland zu erkunden, den festen Boden unter den Füßen wieder zu verlassen. Der Ausgangspunkt ist bekannt, das Herz weist den Weg. Man vertieft sich in das neue Gebiet, erklimmt einen neuen Baum. Oben angekommen, merkt man wie weit man sich vom Kern entfernt hat. Der Rückweg beginnt, alles sieht anders aus, hat sich mit der neuen Perspektive gewandelt. Man sieht einen knospentreibenden Baum vor sich oder vielleicht einen Baum, der goldenes Herbstlaub trägt, und erkundet werden will. Vielleicht sieht aber auch noch alles gleich aus und man möchte sich vergewissern, dass noch alles gleich ist? Vielleicht sind neue Zweige gewachsen, andere abgebrochen. Vielleicht geht man diesmal einen anderen Weg, baut sich ein neues Nest, wischt die Spinnweben fort. Wie es auch kommen mag, es ist diese Bewegung hin- und her zwischen den Enden des doppelten Baumes, die Zarah nicht innehalten lässt, die ihr Leben wie zwischen zwei Polen hin- und herpendeln und spüren lässt, dass alles eins ist.

Der Kern ist der Umschlagpunkt, der Punkt, an dem sich alles umkehrt. Er ist der Punkt, an dem die beiden Extreme des Pendelschlags gleich weit voneinander entfernt liegen, der Punkt, der die beiden Pole verbindet. Er ist der Punkt, an dem die Dualität überwunden wird. Und dies ist der Grund, weshalb Eins-Null fortan nicht mehr Eins-Null heißt. Denn: Alles ist eins.

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LPC Lohmühle

Lost Place Caches sind etwas Wunderbares. Man findet nicht nur einen Cache, sondern vor allem auch einen verlorenen Ort. Das ehemalige Gelände der Lohnmühle lädt zum Erkunden ein, auch wenn das erste Stockwerk lieber nicht betreten werden sollte. Es versteht sich von selbst, dass auch bei diesem Ausflug die Kamera nicht fehlen durfte… Die Fotos habe ich diesmal – im Gegensatz zu denen vom Rätselhaus – so nachbearbeitet, dass die Farben in ihrer vollen Leuchtkraft zur Geltung kommen.

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Kunstgeschichte im Digitalen Zeitalter

Am Samstag, den 30. November 2013 findet in München ein Studientag zur Kunstgeschichte im digitalen Zeitalter statt, organisiert von Sabine Scherz und Heike Messemer. Da u.a. auch ich dort mit einem Vortrag vertreten sein werde, muss dies natürlich mit einem Blogbeitrag zelebriert werden. Ich freue mich auf die vielen spannenden Beiträge und erwarte neue Impulse! Weitere Informationen zur Tagung sind auf der Homepage des Arbeitskreises für Digitale Kunstgeschichte zu finden.

424px-Studientag

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Rätselhaus

Es war einmal… ein prächtiges Werksgebäude – erkundet von drei mutigen Geocachern und einer Fotografin. Sie gingen den Rätseln nach, die dieses Gebäude birgt, krochen durch Keller, enge Gänge, weite Hallen. Sie lösten das Rätsel, hinterließen keine Spuren, doch Fotografien im Netz. Einst auf Facebook gepostet, erleben sie nun hier Revival.

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Visualizing Cutting Patterns

Visualizations help people to understand complex interrelations. In two of my formerly blog posts ImagePlot: Plotting Ahtila und Plotting Ahtila (… the story continues) I showed – using ImagePlot – that the finnish artist Eija-Liisa Ahtila who produced different versions of her film THE HOUSE (2002) to explore the differences between single-screen film and multi-channel installation put most of the single-screen-material to the middle screen of the 3-channel-version. Now I would like to show another way achieving that result.

In a first step I built cutting patterns of both versions. In a second step I highlighted all shots showing Elisa, the female protagonist of THE HOUSE, and all shots which are static (that means there isn’t any activity): the first ones red, the second ones blue; white coloured shots don’t show neither Elisa nor are they static. As a result you see the following at a glance: In the 1-channel-version are a lot of shots that show Elisa and only some shots which are static, in the 3-channel-version are a lot of static shots on the left and right screen; shots that show Elisa exist mostly in the middle screen – an important outcome for understanding the steering of the beholder’s view!

1-Kanal

3-Kanal

Legende

The red and blue arrows I placed in my visualization of the 3-channel-version stand for specific interrelations between shots of the left, middle and right screen which I call Zeit-Räume and Raum-Bilder. But more about that you’ll read in my PhD thesis.

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Luftsprung

Vier Göttinger entwickeln in ihrer Freizeit eine Kunst-App. Samstagnächte werden deshalb seit einiger Zeit in regelmäßigem Zyklus vor dem PC verbracht. Indisches Essen, Pizza, Kekse dürfen bei einem solchen Hackathon nicht fehlen. Die bisherigen Hackathons liefen trotz oder wegen des guten Essens mehr oder weniger erfolgreich, doch letzten Samstag waren wir produktiv und haben viel geschafft. Ein Grund zu jubeln und einen Luftsprung zu machen!

 Luftsprung

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Tropische Fische

Mauritius. An den Rändern eines Riffs zu schnorcheln und dabei tropische Fische zu beobachten ist traumhaft. Manchmal hat man dabei sogar das Glück, dass einem ein Fisch direkt vor die Linse schwimmt und die Kamera einigermaßen korrekt fokussiert. Wieder an Land habe ich ein paar der entstandenen Fotos quadratisch zugeschnitten und mit einer Vignettierung versehen, um das Taucherbrillengefühl zu simulieren.

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Ein Lost Place und zwei Schmetterlinge

Was der Romantik die Ruinen waren, das sind der Gegenwart die Lost Places. Sie zu finden ist eine Herausforderung, sie zu erkunden ein Abenteuer, sie zu fotografieren ein ästhetischer Rausch. Die Fotografien meiner letzten Tour sind leider nicht allzu spannend ausgefallen, doch haben zwei Schmetterlinge aus dem Botanischen Garten hier endlich ihre Heimat gefunden.

Lost Place mit Schmetterling

Lost Place mit Schmetterling

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Film- und Fernsichten

Vor kurzem ist der Band Film- und Fernsichten im Schüren-Verlag erschienen, herausgegeben von  Katharina Klung, Susie Trenka und Geesa Tuch. Er beinhaltet Beiträge des 24. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums, darunter neben den Beiträgen meiner beiden Mitstreiter Lars-Robert Krautschick und Monika Wermuth auch meinen Beitrag zu Eija-Liisa Ahtilas Film und 2-Kanal-Installation CONSOLATION SERVICE (FIN 1999). Hier die kurze Zusammenfassung von meinem Beitrag, der die beiden Versionen als ein Werk zu begreifen versucht:

Die narrativen Strategien, die in der aktuellen Film- und Videokunst eingesetzt werden, zielen oftmals auf eine Dekonstruktion illusionistischer
Darstellung. Eine weniger ideologische Konzeption, die nicht auf einen Rangstreit der Künste, sondern auf ihr dialogisches Verhältnis zielt, vertritt die finnische Künstlerin Eija-Liisa Ahtila: Sie geht experimentell forschend der Frage nach, welchen Unterschied es macht, ob ein Werk in einer einkanaligen Fassung im Kino oder als mehrkanalige Version im Museum gezeigt wird. An den zwei Versionen ihres Werks CONSOLATION SERVICE sollen deshalb die Spezifika, die sich aus dem Gebrauch multipler Leinwände ergeben, exemplarisch aufgezeigt werden.

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Netzwerkvisualisierung: Daniel Kehlmanns RUHM

Daniel Kehlmanns Ruhm ist ein in neun Geschichten erzählter Roman. Ruhm lebt von den Verbindungen, den wechselseitgen Verstrickungen der jeweiligen Protagonisten: Während in der einen Geschichte die Reise des Schriftstellers Leo Richter durch Südamerika geschildert wird, handelt eine andere von dessen berühmtester Romanfigur Rosalie, die wiederum mit einer anderen fiktiven Figur, Lara Gaspard, verwandt ist. Von Lara Gaspard, deren Alter Ego Elisabeth zu sein scheint, träumt wiederum Mollwitz, ein Netzfreak und Angestellter in einer Telekommunikationsfirma, aus deren internen Intrigen letzlich die doppelte Nummernvergabe erwächst, bei der alles seinen Anfang nimmt und Ebling das Leben des berühmten Schauspielers Ralf Tanners zerstört.

Ruhm_Hauptpersonen_final_korr_Blog

Möchte man ein Netzwerk visualisieren, dann sind viele Entscheidungen zu treffen, allen voran die Entscheidung, welche Personen in die Darstellung aufgenommen werden sollen. Alle? Nur die namentlich Genannten? Oder nur diejenigen, welche die Handlung vorantreiben? Die Protagonisten? Auch diejenigen, mit denen die Protagonisten in einer engen Beziehung stehen? Man sieht, es ist unumgänglich eine präzise Fragestellung zu formulieren, um sich nicht im Detail zu verlieren. Mich interessieren diejenigen Figuren einer Geschichte, die mit Figuren einer anderen Geschichte verbunden sind, so dass jede von mir aufgenommene Figur in mindestens zwei verschiedenen Geschichten vorkommen muss. Ausnahmen von dieser Regel bilden dabei Figuren, die Brücken schlagen, wie dies z.B. im Fall von Eblings Ehefrau Elke der Fall ist, die diesen indirekt mit dem Autor Miguel Auristos Blancos verbindet, da sie eines dessen Bücher liest.

Der Name jeder Figur dient in meiner Netzwerkvisualisierung als Knotenpunkt. Den namenlosen und äußerst mysteriösen Taxifahrer‘ habe ich dabei in Anlehnung an die Forschungsliteratur zu David Lynchs Spielfilm LOST HIGHWAY, in dem ein ähnlich mysteriöser Mann, der die Fäden zu ziehen scheint, auftaucht, Mystery Man getauft. Die Schriftgröße aller Namen ist abhängig von der Anzahl der Verbindungslinien des Knotens, so dass stärker vernetzte Figuren nicht nur stärker ins Zentrum rücken, sondern auch deren Namen in einer größeren Schrift erscheinen. Um zu zeigen, welche Figur aus welcher Geschichte mit welcher Figur aus einer anderen Geschichte verbunden ist, habe ich jeder Geschichte zudem eine Farbe zugeteilt und den Figurennamen jeweils einen Kreis in der entsprechenden Farbe zur Seite gestellt, so dass man sieht, welche Figuren miteinander verbunden sind und  in welchen Geschichten sie agieren.

Das Netzwerk habe ich mit gephi erstellt, die exportierte Vektorgrafik mit inkscape nachbearbeitet und das Ergebnis schließlich als .png abgespeichert.

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4D-Visualisierung: Geocaching

Meine Geocachingaktivitäten sind mit lediglich 36 founds in sieben Jahren nicht gerade umwerfend, aber ausreichend um den DARIAH-DE-GeoBrowser zu testen und ein nettes Anwendungsszenario zu kreieren. Jeder cache besitzt Geokoordinaten und wird bei einem Fund geloggt, so dass die beiden formalen Voraussetzungen, um mit dem GeoBrowser zu arbeiten, erfüllt sind. Meine mit dem GeoBrowser erstellte 4D-Visualisierung zeigt folglich, wann ich an welchem Ort welchen cache gefunden und geloggt habe. Mein ‚Jagdverhalten‘ mit deutlichen Aktivitäts- und Ruhephasen mit Fokus auf Wohn- und Urlaubsorte innerhalb Deutschlands wird damit sichtbar.

Geocaching